Stark reduzierte Saucen sind auch ideal bei restsüßem Silvaner einzusetzen. Bei diesem Wein stehen Aromen im Vordergrund, die eher an Honig und eingelegte weiße Früchte erinnern, also schon auf einen süßlichen Charakter hinweisen. Über den Prozess der Reduktion beim Gericht entstehen süßliche Komponenten und caramelisierte Stoffe, die gleichzeitig den Wein trockener erscheinen lassen.

Ein restsüßer Silvaner Kabinett mit 20g/l Restzucker, mag als Wein sehr üppig und breit wirken. Zu einer klassischen Beurre-Blanc wird er sich jedoch deutlich trockener präsentieren, als zu einem Stück gebratenen Poulet ohne Sauce. Wenn Sie diese Grundregel berücksichtigen, können Sie sehr spannende Kombinationen von restsüßen Silvanern mit zahlreichen Gerichten erreichen.

Gehen wir dann zu einer Silvaner Spätlese, dann stellen Sie sich eine Sülze von Stopfleber und Geflügel vor. Die Sülze selber wird über den Fond einen leicht süßlichen Grundton haben, gleichzeitig wird auch der leichte Salzgehalt der Speise die Süße im Wein aufheben. Da die Süße ein etwas kraftvolleres Erscheinungsbild abgibt, harmoniert auch die relativ fettreiche Stopfleber sehr gut mit dem Wein.

Mit deutlich höherer Süße kann dann zum Beispiel bei purem Einsatz von Stopfleber gearbeitet werden. Aber gerade im deutlich restsüßen Bereich, ab Auslese aufwärts, ergeben sich phantastische Kombinationen mit Desserts. Hier harmonieren über die Honigaromen im Wein zunächst einmal Gerichte, in denen Honig verarbeitet wurde. Ein Honigparfait oder ein Honigmousse passen perfekt über die Aromen.

Doch nicht nur Honigaromen finden sich in den edelsüßen Varianten. Die Aromenpalette kann von leicht gerösteten Noten über eingelegte Früchte bis hin zu Rosinenaromen gehen und die entsprechenden Aromen können dann perfekt auch beim Dessert verwendet werden.